Vorwort

Mit der Krebsdiagnose ist es zunächst wie mit der Nachricht vom Unfall eines lieben Bekannten. Denn man weiß nicht, ob er nur ein paar leichte Blessuren oder eine schwere Verletzung erlitten hat. So ist das auch bei der Diagnose Krebs.
Krebs bedeutet keineswegs immer den Tod. Das trifft insbesondere auf den Hodenkrebs, das so genannte Seminom zu. Sprüche, die Sie sicher auch schon von Ärzten gehört haben: „Wenn ich mir einen Krebs aussuchen müsste, dann würde ich Hodenkrebs wählen!“ oder „Der schmilzt bei einer Chemo, wie Butter in der Sonne!“ oder „Er ist sehr gut therapierbar!“

Man kann jedoch durch einen eigenen Beitrag die Heilung unterstützen.

Ich schreibe an diesen Zeilen zu einem Zeitpunkt, an dem ich selbst noch mitten in der Chemotherapie stecke.
Ich habe jetzt schon ein Ziel, das lautet:

Ich bin Kerngesund!


Das ich dieses Ziel in der Gegenwart formuliere, hat einen guten Grund, den ich genauer im Kapitel „Mentale Programme- Positiv Denken“ erläutere.
Jetzt schon zu sagen „Ich bin Kerngesund“ hat eine ganz eigene Wirkung auf den Geist und den Körper.
Mens sana in corpore sano. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Dieser alte lateinische Satz gibt eine Wahrheit wieder. Nämlich die, dass zwischen Geist und Körper eine gegenseitige Wechselwirkung besteht. Wenn das schon die Römer im Kampf gegen die Gallier wussten, dann wissen wir das heute erst recht.

Durch diese Denkweise gehe ich zu einem sehr frühen Zeitpunkt in die Selbstverantwortung. Sowohl Mental als Körperlich.
Warum? Ganz einfach.
Wer stagniert und nichts tut, darf sich nicht wundern, wenn er, einem Hölzchen im Meer gleich, in der Strömung sonst wo hintreibt.
Wer nicht weiß wohin er will, kommt sonst wo an.

Bereits in den ersten Wochen meiner Therapie habe ich zweimal wesentlich zu meinem Operations- bzw. Therapieplan beigetragen oder Änderungen herbeigeführt. Das war nur zu meinem Besten. Letztlich hat man bereits nach 7 Monaten Gesamttherapiezeit bei mir keine Tumoraktivität gefunden.
Gesichert wurde diese Diagnose durch ein PET-CT, einem Verfahren dass tumoraktive Zellen im Körper sichtbar macht.

Die Erfahrungen die ich gemacht habe, werde ich in diese Seiten einarbeiten, aber getreu meines Beratungsstiles, als Tipp kennzeichnen. Denn, guter Rat ist bekanntlich teuer. Die Frage ist, für wen?  Man sollte ihn immer mit den eigenen Wahrnehmungen prüfen, ob er für einen tauglich ist oder nicht.

Ich habe vom ersten Moment an alle Informationen, die ich zu meiner Erkrankung bekommen habe, gesammelt, aufgenommen, abgewogen, verglichen, bedacht, verworfen oder später wieder berücksichtigt.
Das Interessante dabei war, dass manche Informationen für mich zunächst völlig fremd und unpassend erschienen, aber später plötzlich einen passenden Platz in meinem Plan der Heilung gefunden haben.
Es ist einfach auf der Autobahn von A nach B zu fahren. Das Wesentliche der Umgebung entgeht einem dabei sehr leicht und bekanntlich ist der scheinbar schnellste Weg nicht immer der Beste oder Gesündeste.

Diese Seiten sind chronologisch zum Heilungsweg geschrieben, so dass der Zeitpunkt innerhalb der eigenen Therapie, an dem man mit diesem Blog beginnt, keine Rolle spielt. In diesem Sinne, wünsche ich dem Leser alles Gute auf dem Weg seiner Heilung, beim Entdecken längst vorhandener eigener und fremder Ressourcen und bei der Erkenntnis, wie viel man selbst für sich tun kann.